ESELHALTUNG - FüTTERUNG

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"Esel sind genügsam." heisst es immer, was auch stimmt, allerdings bezieht sich das Genügsame auf die Futtermenge aber nicht auf die Futterqualität!

Grundsätzlich kann und sollte der Grundnährstoffbedarf eines Esels über das Raufutter gedeckt werden.
Dabei ist die Qualtität des Grundfutters (Heu und Stroh) entscheidend. Das Heu sollte von bester Qualität, frei von Giftpflanzen, rohfaserreich und kräutereich sein und beim Stroh ist darauf zu achten, dass es ungespritzt und ebenfalls von bester Qualität ist.
Wir haben eigene Flächen zu Heugewinnung.
Unsere Equiden bekommen neben Weide sowohl Heu, als auch Heulage. Stroh wird als Einstreu genutzt und so auch immermal gefressen.

Kraftfutter oder Müsli gibt es nur in Ausnahmefällen.

Mineralfutter gibt es nur nach Bedarf. Da es schwierig bis unmöglich ist, den genauen Bedarf zu ermitteln, stelle ich meinen Eseln eine Mineralleckschale zur freien Verfügung. Die Esel entscheiden dann selbst, ob und wann sie etwas brauchen. Das ist von Jahreszeit und individuellem Bedürfnis sehr unterschiedlich, aber insgesamt ist der Verbrauch sehr gering. Vorsicht ist bei einer täglichen pauschalen Mineralfuttergabe gegeben. Wenn es dann noch mit einem Müsli gemischt wird ist eine Überdosierung vorprogrammiert. Ebenso ist Vorsicht geboten, wenn Mineralien in Form von Leckschalen wie bei uns zur freien Verfügung stehen, dass sich nicht aus Langeweile, fehlendem Futterangebot oder zuviel beigesetztem Zucker (Melasse) über ein gesundes Mass bedient wird.

Frisches, sauberes Wasser muss selbstverständlich immer zur Verfügung stehen.
Salz ist wichtig und ein Salzleckstein sollte ebenfalls immer zur Verfügung stehen.

Um festzustellen, ob meinen Eselchen etwas fehlen könnte habe ich 4 Punkte immer im Blick: Fell, Fülle, Mist und Lauf.
Fell: Sowohl Sommer- als auch Winterfell sollte überall gleich lang und glänzend sein. Der Fellwechsel sollte sich gleichmäßig vollziehen.
Fülle: Um die wirkliche Körperfülle bestimmen zu können, muss man ordentlich ins Fell greifen. Ein Griff an den Hals um die Dicke festzustellen und mit beiden Händen nach den Rippen fühlen, um herauzufinden wie dick die Speckschicht darüber ist.
Es ist wichtig, für jedes Tier individuell herauszufinden wieviel Futter es braucht und es auch dementsprechend zu versorgen. Esel verfetten schnell und verhungern langsam. Erstes führt zu schlimmen, schmerzhaften, meist irreperablen Schäden und letzteres zum langsamen, sicheren Tod.
Mist: Die Eseläpfel sollten gut riechen, gut geformt und fest sein.
Lauf: Besonders wichtig ist mir, meine Esel in allen 3 Grundgangarten Laufen zu sehen.

Mit einem Esel, der nicht freiwillig traben und galloppieren möchte stimmt etwas nicht.

Das Gewicht allein über Futterrationierung zu regeln ist keine Alternative und nicht tiergerecht. Hungernlassen geht garnicht. Ständiges Diäten wirkt sich negativ auf Psyche und Stoffwechsel (Hungerstoffwechsel) aus.
Eine gute Eselhaltung von langfristig gesunden Tieren erfordert viel Anstrengung, denn man muss einen ständigen Spagat machen zwischen der Einhaltung der 2 wichtigsten Bedürfnisse unsere Langohren: Viel Bewegung und wenig aber ständig Fressen. Auf dieses Verhältnis kommt es an.

ERFAHRUNGSBERICHT üBER DIE TEILNAHME AN EINEM WEIDESEMINAR

Wage Wiegeergebnisse - Wir wiegen all unsere Tiere einmal im Jahr zur gleichen Zeit. - Erfahrungsbericht über das Wiegen von Equiden, das Auswerten und deren Aussagekraft.

Futteranalysen - Wir lassen unser Futter von der Lufa (Institut für Futtermittel) analysieren. - Was wirklich in Gras, Heu und Silage steckt. -

Esel – Meister des Mangels?

Diese Behauptung ist auch immer wieder zu lesen.
Mangelernährung ist die Bezeichnung für eine ungenügende oder falsch zusammengestellte Ernährung.
Vielleicht hält der Esel eine Fehlernährung oder Mangelernährung länger durch als andere Tiere.
Es sollte aber bei unserer Eselhaltung keine Ausrede sein, die Esel nicht ordentlich zu versorgen.
Jeder Mangel, genauso wie ein Zuviel, wirkt sich früher oder später auf die Gesundheit aus.








Ein Salzleckstein sollte immer zur freien Verfügung stehen.


Äste sind gerngenommene Leckerbissen für zwischendurch. Sie sind wichtig für Stoffwechsel und Zähne.


Esel genügsamer als Pferde? Wenn man einmal wirklich Zwergesel mit Zwergpony oder Grossesel mit Reitpony vergleicht oder sogar zusammenhält, wird man feststellen, dass es beim Füttern keinen Unterschied gibt. Es darf natürlich nicht ein Hausesel mit einem Warmblut verglichen werden. Wir halten seit Jahren Esel gemeinsam mit Pferden gleicher Größe und Alter. Dabei gibt es einige Unterschiede und ein paar wichtige Dinge zu beachten, aber beim Füttern und Futtermenge sind sie gleich. Trotzdem ist es wichtig, für jedes Tier individuell herauszufinden wieviel Futter es braucht und es auch dementsprechend zu versorgen. Esel verfetten schnell und verhungern langsam. Erstes führt zu schlimmen, schmerzhaften, meist irreperablen Schäden und letzteres zum langsamen, sicheren, frühen Tod.




Ein Minishetty wird unter Grosseseln ohne angepasste Fütterung/Haltung genauso fett wie ein Esel unter Grosspferden.


Ein Miniesel wird unter Grosseseln ohne angepasste Fütterung/Haltung genauso fett wie ein Minishetty unter Pferden.




hier steckt der größte Aufwand drin: im Heu. Unsere Weiden, egal ob als Lauf-/Futterfläche oder zur Heugewinnung werden mit großem Aufwand gepflegt. Giftplanzen werden entfernt, verletzte Stellen nachgesät, gedüngt, gemulcht und abgeschleppt. Jedes Jahr und von verschiedenen Ernten werden Futterproben zur Untersuchung eingeschickt. Es wird nur einwandfreies Heu verfüttert.



Letzte Änderung: 19.09.2017